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2012-04-02 18:41:20

Medion setzt wie so viele Tablets auf die NVIDIA Tegra 250 (2 x 1 GHz) Plattform. Aktuell ist der Nachfolger Tegra 3 mit vier Kernen (1.4-1.5 GHz), der in den kommenden Monaten in Tablets vieler Hersteller einziehen wird. Derzeit gibt es nur das Asus Eee Pad Transformer Prime TF201 mit Tegra 3. Der Speicher ist mit 32 GB mittelprächtig besetzt. Ein späteres Upgrade auf 64 GB ist allerdings mit einer Micro SD möglich (+32GB).

Die Gesamtleistung des Systems ähnelt technisch identischen Tegra 2 Tablets. Wir erleben die subjektive Arbeitsgeschwindigkeit zügig. Um die Leistung ins Stottern zu bringen, mussten wir schon einen Belastungstest laufen lassen. Erst dann öffnen sich Apps deutlich verzögert. Das Tegra 2 Tablet besitzt weder eine rotierende Festplatte (sondern SSD) noch einen aktiven Lüfter. Das System wird passiv, ohne jede Lärmquelle, über das Gehäuse gekühlt. Die niedrigen Temperaturen auf den Oberflächen beweisen, dass dies recht gut funktioniert.

Die Stereo-Lautsprecher auf der Rückseite haben einen ziemlich lauten Höchstpegel, wobei die kleinen Membranen jedoch zu Knarzen beginnen. Das Klangbild ist angesichts der schmalen Bauform in Ordnung, insgesamt aber recht dünn. Die Mitten werden überbetont, Tiefen und Höhen vernachlässigt.Mit einer Wippe kann die Lautstärke jederzeit eingestellt werden. Um den Tablet als Walkman zu nutzen, kann das Panel mit Druck auf Power-Off abgeschaltet werden. Die Musik läuft weiter, die Volume-Taster reagieren weiterhin.

Die Energieaufnahme des 10-Zollers ist niedrig. Ziehen wir jedoch die niedrige Helligkeit in Betracht, so steht das P9516 gleichauf mit anderen Tegra 2 Tablets gleicher Größe. Motorolas Xoom 2 verlangt nach vier Watt unter hoher Belastung. Das Sony S1 SGP-T111DE/S (10-Zoll) verlangt nach 6.3 Watt. Unser Medion braucht bis zu 6.2 Watt. Apples iPad 3. Gen braucht vergleichsweise 1.1 Watt im Leerlauf bei niedrigsten Verbrauchseinstellungen (Funk Aus, min. Luminanz). Das Medion-Tablet liegt mit 1.6 Watt etwas höher.

Die Akku-Betriebszeit messen wir beim Web-Surfen im Mix aus Webseiten und Videos. Bluetooth war inaktiv, die Helligkeit war auf zirka 35% gedimmt, das entspricht 150 cd/m2 in der Bildschirmmitte. Der Test endet nach 9:32 Stunden, wie das Tool Battery-Graph zeigt. Ähnlich starke Laufzeiten geben nur die Tablets Apple iPad 3. Gen (9:30 Stunden) und Asus Eee Pad Transformer Prime TF201 (9:58 Stunden mit Akku in Tastatur-Dock) her. Das auf einem ähnlichen Gehäuse beruhende Lenovo IdeaPad K1 hielt in diesem Test nur 5:50 Stunden durch. Medions Akku-Upgrade hat sich scheinbar gelohnt.

Im Leerlauf bei niedrigster Helligkeit und abgeschaltetem WLAN und Bluetooth sind sogar 12:30 Stunden möglich. Dieses Szenario entspricht in etwa der Nutzung als E-Book Reader. Je nach Helligkeit fällt diese Laufzeit in der Praxis etwas niedriger aus. Der Akku wird über das USB-Verbindungskabel (mitgeliefert) leider nicht aufgeladen. Das Laden benötigt bei eingeschaltetem Gerät stolze 6:24 Stunden.

Das Medion LifeTab P9516 steht für 399 Euro ab sofort in den deutschen ALDI-Regalen bzw. bei Hofer in Österreich. Zugreifen oder dran vorbeigehen? Wer gerade über die Anschaffung eines Android-Tablets nachdenkt, der könnte laut Datenblatt und Zubehör in Versuchung geraten: Immer noch aktuelle Tegra 2 Hardware, Medions Versprechen auf ein Android ICS 4.0 Update (aufgespielt 3.2), neun Stunden Surf-Vergnügen, 3G-Modul und einen großen Berg Zubehör. Besonders spannend ist die USB-Host-Funktion, die PC-Eingabegeräte oder externe Speicher an den Tablet bringt. Leider funktionierte im Test nur ein Teil der Geräte. 

Leider patzt das LifeTab P9516 in einem wichtigen Kriterium: Das Display ist zu dunkel und mausert sich im Sonnenschein zum Spielverderber. 213 cd/m2 sind für ein Tablet einfach zu wenig. Da hilft auch die Antireflexionsfolie nicht weiter, zumal diese vom Laien kaum fusselfrei aufgebracht werden kann und die Helligkeit weiter mindert.

Ebenso schlecht schneidet das Notebook in puncto Blickwinkelstabilität ab. Insbesondere vertikal sollten allzu große Bewegungen vermieden werden, die andernfalls frühzeitig mit Farbverfälschungen und einer Kontrastabnahme quittiert werden. Ein wenig besser ist die Situation in der Horizontalen, so dass zumindest kleine seitliche Abweichungen toleriert werden. Für mehrere Betrachter ist ein TN-Panel bekanntermaßen nur bedingt geeignet.Auch die Ausgabequalität der zur Verfügung stehenden Displayausgänge wurde von uns unter die Lupe genommen. Als ein wenig unscharf, aber immerhin flimmerfrei erweist sich der analoge VGA-Port, dem jedoch nach Möglichkeit der ebenfalls vorhandene HDMI-Anschluss vorgezogen werden sollte.

Wie im Samsung 305U1A oder dem MSI Wind U270 kommt auch in Lenovos ThinkPad X130e der E-450 von AMD zum Einsatz. Der mit 1,65 GHz taktende Dualcore-Prozessor basiert auf der Bobcat-Architektur für günstige Net- oder Notebooks und ist leistungsmäßig im Einstiegsbereich angesiedelt. Auf moderne Befehlssatzerweiterungen wie AVX oder AES-NI muss der Nutzer leider verzichten, dafür fällt die TDP der in 40 Nanometer gefertigten Fusion-APU mit gerade einmal 18 Watt recht gering aus.

Für eine vergleichsweise ansprechende Grafikleistung sorgt die im Prozessor integrierte Radeon HD 6320. Diese verfügt über 80 Shadereinheiten (VLIW5) mit einer Taktrate von 500 MHz, welche per Turbo-Modus automatisch auf bis zu 600 MHz angehoben werden kann. Mit der Unterstützung von DirectX 11 ist AMD hier sogar Intel einen Schritt voraus, dessen aktuelle Sandy-Bridge-Generation lediglich DirectX 10.1 beherrscht.

Eine 320-GByte-Festplatte sowie ein 4 GByte großes Speichermodul von Samsung runden die Ausstattung ab. Bedauerlicherweise läuft der RAM nur mit 533 MHz beziehungsweise DDR3-1066, wodurch Lenovo einige Prozente Leistung verschenkt. Da der Prozessor ohnehin nur den Single-Channel-Betrieb unterstützt und insbesondere die Grafikeinheit nach Bandbreite giert, ist dies umso ärgerlicher.

In unseren Benchmarks wie dem Cinebench R10 (64-Bit-Version) erreicht der E-450 die von ihm erwarteten Leistungswerte. Während 1168 respektive 2223 Punkte im Single- beziehungsweise Multithreadtest Intels Atom-Baureihe teils deutlich übertreffen, zieht die AMD-CPU gegenüber den ULV-Modellen der Core-Generation klar den Kürzeren. Ein Core i3-2367M, der für das X130e allerdings nur gegen einen stattlichen Aufpreis erhältlich ist, liefert in etwa die doppelte Performance. Auch der aktuelle Cinebench R11.5 bestätigt dieses Bild mit 0,62 Punkten (i3-2367M: 1,33 Punkte).

Für einfache Alltagsanwendungen wie Office- Programme oder das Surfen im Internet ist der E-450 dennoch ausreichend gerüstet. Besonders aufwändige Webseiten laden zwar einen Hauch länger als auf schnelleren Notebooks oder zeigen beim Scrollen ein leichtes Ruckeln, die Benutzbarkeit schränkt dies aber nur geringfügig ein.

Die von Hitachi stammende Festplatte (HTS543232A7A384) zählt mit 5400 U/min und 8 MByte Cache zu den eher langsameren Vertretern ihrer Art. Von den 320 GByte Speicherplatz sind knapp 16 GByte für die Recovery-Partition reserviert, der Rest steht auf einem gemeinsamen Laufwerk für Betriebssystem und Daten zur Verfügung.

Herausragende übertragungsraten können wir leider nicht verzeichnen, durchschnittlich 62,4 MB/s im HD-Tune-Benchmark liegen nur im unteren Mittelfeld aktueller Festplatten. Ein schnelleres Modell mit 7200 U/min würde hier für etwas bessere Ergebnisse sorgen und auch die Zugriffszeit von 20,0 Millisekunden verringern. Ob die im Gegenzug höhere Geräusch- und Temperaturentwicklung diesen Vorteil aufwiegt, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Der Austausch gegen eine SSD sollte in Anbetracht der Preisverhältnisse eher kritisch bedacht werden, würde aber zweifelos einen positiven Effekt auf die Startzeiten von Anwendungen oder Windows (55 Sekunden) zeigen.

Die Kombination aus günstiger ULV-CPU in Verbindung mit einer gemächlich arbeitenden Festplatte sorgt für entsprechend niedrige Leistungen in unseren System-Benchmarks. 2181 Punkte im PCMark Vantage sowie 943 Punkte im PCMark 7 entsprechen in etwa dem MSI Wind U270, aber auch das Samsung 305U1A liegt in Schlagdistanz. Ähnlich teure Notebooks der 15,6-Zoll-Klasse wie das Acer Aspire 5750G erarbeiten sich vor allem dank schnellerer Prozessoren einen beachtlichen Vorsprung. Besonders anspruchsvolle Aufgaben wie Videobearbeitung oder exzessives Multitasking sollten mit dem X130e besser vermieden werden.

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